250 km – 4:30 Stunden Fahrtzeit – 7:00 Stunden unterwegs
Eine weitere viertel Stunde später erreichen wir das erste rumänische Städtchen Castelul Nakó, das scheinbar nahtlos in Sânnicolau Mare (Großsanktnikolaus) übergeht, und machen Pause am Marktplatz.
Ich suche eine Bank, um Geld zu ziehen; der Automat an der ersten Bank verhält sich ungewohnt; mir erschließt sich nicht, was der von mir möchte und anscheinend dem Automaten auch nicht, was ich von ihm möchte. Auf der Suche nach einer anderen Bank werde ich angesprochen, ob ich Geld tauschen möchte; ich lehne dankend ab. Bei der zweiten Bank bin ich erfolgreicher und werde mit 500 Lei (etwa 110 €) beglückt. Nun noch einen Kaffee und ein mit einer Wurst gefülltes Gebäck. Beides lecker. |
Weiter gehts der DN 6 folgend bis Timișoara, welches wir nur vom Motorrad, also auf der Durchfahrt, besichtigen. Wir verlassen die Stadt auf der DN 59 nach Süden; bei Voiteg biegen wir ab auf die LN 58B, der wir bis Bocșa folgen. Nach einer kurzen Pause in Bocșa verlassen wir die Hauptstrassen und biegen ab auf die BJ 586 nach Süden und werden nach ca. 600 km endlich mit den ersten schönen und kurvigen Strecken belohnt. Und mit den ersten 10 km nicht asphaltierter Straße.
|
Weiter nach Reșița (Reschitz), wo wir eine weitere kleine Pause einlegen und ein paar Schritte durch die Stadt laufen. Außerdem schaue ich im Reiseführer nach Übernachtungsmöglichkeiten in der Gegend und finde das Haus Hubertus, wo man sowohl im Zimmer, alsauch im eigenen Zelt übernachten kann.
Haus Hubertus bietet für 50 Lei (ca. 11 €) die Möglichkeit zu Zelten, für 100 Lei (ca. 22,50€) ein Doppelzimmer mit Bad auf dem Gang und für 120 Lei (ca. 27 €) eines mit eigenem Bad an. Alles nicht wirklich günstig, aber nett gelegen.
Meine Mitreisende, im Vorfeld schon wild entschlossen zu campen, realisiert gar nicht, dass das halbe Doppelzimmer ohne Bad genau so teuer wäre und das mit Bad ca. 1,20 € pro Person mehr. Ich entschließe mich, das Zimmer mit Bad zu nehmen. |
Der Wirt spricht deutsch, da er 6 Jahre in Deutschland gelebt hat. Er übersetzt die Speisekarte, die es seltsamer weise trotzdem nur in Rumänisch gibt. Hört sich alles ziemlich gut und stellt sich auch als lecker, wenn auch recht einfach, heraus.
Beim Abendessen entschließen wir uns, zwei Nächste hier zu bleiben und von hier eine Rundtour ohne Gepäck zu unternehmen. Hier mal eine kleine Übersetzungshilfe - aufgenommen in Sibiu →
|
Tag 6: Rundtour zum Donaudurchbruch
350 km – 8:15 Stunden Fahrtzeit – 10:00 Stunden unterwegs
Am Morgen, nach dem leckerem Frühstück, fragen wir dann, ob wir noch einen Tag bleiben können. Die Zimmer seien alle vermietet, aber im Nebenhaus gäbe es noch eines mit Bad im Hof für 100 Lei. Nun wird mein Tourbegletung gewahr, dass das halbe Doppelzimmer ja genau so teuer wäre, wie im Zelt, aber ich überhöre ihre Bemerkung dazu.
Durch die Stunde Zeitverschiebung, den Zimmerwechsel und das Abrödeln der Mopeds starten wir die heutige Tour gegen 10:30 Uhr. Leider habe ich aber vergessen, die Trackaufzeichnung zu starten. Schon wenig südlich der Pension geht die DJ 582D in Schotter über. Egal, laut Navi sind es nur 5 km bis zum nächsten Abzweig und die Schotter-Straße ist gut zu befahren. Die nächste Straße wird dann aber nach und nach immer schmaler und immer schwieriger zu befahren. |
Das Navi bleibt aber zuversichtlich und meldet in weiteren 3 km einen Abzweig von dem, was schon lange nicht mehr ausschaut, wie eine Straße. Es wird noch schmaler und Matsch und Pfützen wechseln mit grobem Schotter. Dann auch noch Serpentinen mit teils nicht unerheblicher Steigung bzw. Gefälle.
Für Beide ist diese Strecke weit oberhalb dessen, was wir beherrschen. Meine Mitreisende stürzt 5 mal und ich lege mein Moped einmal im Stand gegen die Felsen neben mir. |
Irgendwann bemerke ich, dass die Trackaufzeichnung noch nicht läuft und aktiviere diese. Wir erreichen die DJ 582C - nach meiner Erinnerung auch noch eher ein Waldarbeiter-Weg, als eine Straße, die dann in die DC 87 übergeht. Geschafft! Die Strecke und wir!
Für knapp 25 km brauchen wir etwa 2 Stunden, teils über Wege, die ich schon als Wanderweg als schwierig einstufen würde...
Nach ein paar Kilometern erreichen wir ein wenig nördlich von Carașova mit der DN 58 die nächste größere Straße, so dass wir nun einigermaßen voran kommen. In Anina (Steierdorf) verlassen wir die DN 58 Richtung Westen, um über eine kleine schlechte Straße bei Marila auf die DN 57B zu stoßen, der wir dann bis Oravița folgen.
Für knapp 25 km brauchen wir etwa 2 Stunden, teils über Wege, die ich schon als Wanderweg als schwierig einstufen würde...
Nach ein paar Kilometern erreichen wir ein wenig nördlich von Carașova mit der DN 58 die nächste größere Straße, so dass wir nun einigermaßen voran kommen. In Anina (Steierdorf) verlassen wir die DN 58 Richtung Westen, um über eine kleine schlechte Straße bei Marila auf die DN 57B zu stoßen, der wir dann bis Oravița folgen.
In Oravița finden wir am Bahnhof ein kleines Lokal, wo wir einkehren, um für 2,50 Lei (knapp 0,60 €) einen Kaffee zu trinken. Zu Essen gibt es leider nichts.
|
|
Trotzdem ruhen wir uns bald eine Stunde aus und überlegen, ob wir die Tour wie geplant fortsetzen wollen, oder ob wir wg. des Zeitverlustes auf den Wald- und Wanderwegen eine kürzere Alternative planen.
Wir entscheiden uns, weiter zum Cazanale Dunarii (Donau-Durchbruch oder Eisernes Tor von Donji Milanovac bis Orșova) zu fahren.
Hinter Oravița folgen wir der DN 57, bis wir bei Pojejena die Donau erreichen. Entlang der Donau und parallel zur Grenze nach Serbien, geht es weiter bis Orșova. Unterwegs kommen wir am Mănăstirea Mraconia, dem berühmten Kloster in schöner Lage, vorbei. |
|
Inzwischen ist es nach 17 Uhr und wir haben noch deutlich über 100 km vor uns. Heute wird's wohl spät, aber wir müssen ja keine Unterkunft mehr finden. Die DN 6 verläuft weitgehend parallel zum Fluss Cerna und später dann zum Fluss Bela Reca, ist aber eine große und gut ausgebaute Straße, die allerdings auch von vielen LKWs befahren wird, die nicht immer einfach zu überholen sind. Nach 1¼ h haben wir knapp 100 km hinter uns, verlassen bei Slatina-Timiș dann die DN 6 und biegen nach Westen auf DJ 582 ab. Auf den verbleibenden 35 km reiht sich Kurve an Kurve. Ein wunderschöne Strecke, sofern mir nicht langsam die Daumen und die Sehnen in den Unterarmen schmerzen würden. Das hatte ich schon sehr lange nicht mehr...
Als wir dann endlich um 20:15 Uhr die Pension erreichen, sind wir dann doch recht froh.
Als wir dann endlich um 20:15 Uhr die Pension erreichen, sind wir dann doch recht froh.
Tag 7: Von Văliug nach Târgu Jiu
Bei Slatina-Timiș erreichen wir wieder die DN 6, der wir nach Norden folgen. Noch ehe wir bei Caransebeș auf die DN 58 abbiegen, fängt es wieder leicht an zu regnen. Mittagspause gegen 13:00 Uhr in Hațeg, von dort auf der DN 66. Hinter Petroșani geht es nach Süden auf deutlich interessanterem Straßenverlauf durch den Defileul Jiului National Park.
|
Da das Wetter nicht sehr beständig ausschaut, möchte nicht nur ich heute dann doch lieber in einer Pension übernachten.
Wir suchen ein freies WiFi und ich suche bei booking.com eine Pension in Târgu Jiu buche die im Zentrum gelegene Pension Diaspora; im Zentrum, aber leider nicht im Zentrum von Târgu Jiu, sondern im Zentrum von nix etwa 15 km außerhalb von Târgu Jiu...
Dafür ist die Pension ziemlich feudal: Schönes Zimmer, super Bad und sogar ein Schwimmbad. und das alles für 25 € für ein Einzelzimmer mit Frühstück. |
Tag 8: Von irgendwo bei Târgu Jiu nach Alba Iulia - Transalpina
Wie z.B. hier bei dangerous roads: "This asphalted road is difficult and it’s a nightmare in the wet or dark (or both)."
Auf dem Weg nach oben wechseln sich Sonne und Wolken ab; aber als wir oben auf dem Pass angekommen sind, ziehen dichte Wolken auf und die Temperatur sinkt auf 14 °C. Wenig später, schon kurz unterhalb der Passhöhe, beginnt es zu regnen und dann wechselt der Regen bei inzwischen nur noch 9 °C auch noch in einen Hagelschauer. Ganz schön laut, wenn die Daumennagel-großen Hagelkörner auf den Helm treffen.
Da es ziemlich ungemütlich ist und ich auch ziemlich friere, fahren wir zügig weiter, bis es wieder ein wenig trockener und wieder auch wärmer wird. |
|
Bei Obarsia Lotrului geht die DN 7A ab, die am Lacul Vidra vorbei führt. Ich rege an, mal ein kleines Stück entlang zu fahren, um zu schauen, wohin es dort geht. Vergebens, so daß ich allein für 3km mal hinein fahre. Sieht aus, als ob es gut sein könnte...
Gegen 16:30 Uhr kommen wir in Alba Lulia an und müssen noch eine Unterkunft finden. Mein Vorschläge vom Mittag gefallen mal wieder nicht, so dass sie nun nach einem Internetzugang sucht, um selbst etwas zu finden. Am Ende bucht sie dann doch einen meiner beiden Vorschläge. Nur dauert es nun noch eine ganze Weile, ehe wir gegen 17:45 Uhr endlich den Schlüssel zu unseren 30 € teuren Appartement Panorama Rooms bekommen.
Ich dusche gleich nach der Ankunft und begebe mich sogleich ins Städtchen, um mir die Zitadelle noch bei Tageslicht anzuschauen. Meine Mitreisende mag nicht und geht erst später los, um einen Happen zu essen.
Ich dusche gleich nach der Ankunft und begebe mich sogleich ins Städtchen, um mir die Zitadelle noch bei Tageslicht anzuschauen. Meine Mitreisende mag nicht und geht erst später los, um einen Happen zu essen.
Das TomTom 400 ist gestern nass geworden und hat daraufhin heute leider seinen Dienst eingestellt.
Zuerst war nur ein wenig Wasser im Display zu sehen - wie einmal zuvor bei der Rhöntour. Als ich dann am Abend die Tour für den nächsten Tag eingeben wollte, spielt es leider verrückt und gibt von allein laufend neue Punkte ein. Das Display reagiert nicht mehr und somit nimmt das Gerät keine Befehle mehr entgegen. Siehe TomTom-Forum. Thread und weitere Threads. |
Die weitere Navigation erfolgte also "herkömmlich" mit mehr oder weniger guten Karten und mit dem Mobiltelefon und der App MapFactor Navigator. Aber das kenne ich ja schon aus Albanien... Nur hier war es jetzt entweder wärmer, oder das HTC-Telefon ist hitzeempfindlicher, als das Samsung S3: Kurz vor Bukarest hat sich das HTC wegen Überhitzung eine längere Auszeit genommen.
Tag 9: Von Alba Iulia nach Sibiu - Siebenbürgen
275 km – 5:00 Stunden Fahrtzeit – 6:30 Stunden unterwegs - Trackaufzeichnung verspätet gestartet
Am Morgen kocht sich meine Zimmernachbarin in der kleinen Küche des Appartements einen Kaffee aus ihren mitgebrachten Vorräten. Nachdem sie ihren Kaffee bereits halb ausgetrunken hatte, fragt sie, ob ich auch einen möchte; ich lehne dankend ab...
Unweit des Appartements befindet sich eine Tankstelle, wo wir gleich die Moped volltanken und ich einen leckeren Latte Macchiato, ein Mini-Croissant und ein Schoko-Croissant frühstücke. Gegen 10:15 Uhr brechen wir dann bei angenehm sonnigen Wetter und 21 °C auf, um den nördlichen Teil der Transalpina noch einmal bei angenehmeren Bedingungen zu befahren. Nach und nach ziehen aber immer mehr Wolken auf, bis der Himmel dann doch wieder ganz bedeckt ist und die Temperatur wieder auf lauschige 9 °C fällt. Auch fängt es zwischendurch immer mal wieder an, ein wenig zu regnen.
Nach ca. 65 km verlassen wir die Transalpina und biegen nach Osten auf die DN 71 ab. Zuerst passieren wir den Lacul Vidra, bevor wir durch das Skiressort Transalpina fahren. Ich frage mich, wie man hier im Winter hinkommen soll, da die Straße nicht gerade von bester Qualität ist und ob der Aufwand für ca. 6 km Piste lohnt... An einer Wasserstelle (Quelle) am Straßenrand steht ein Mopedfahrer aus Karlsruhe. Ich halte kurz an, um zu fragen, ob er ein Problem hat. Hat er nicht. Er säubert sich und seine leichte Enduro nur vom Dreck. Da meine Mitreisende vorbei gezogen ist und ich sie einholen möchte, verabreden wir bis zu seinem Hotel in der Nähe zu fahren und dort auf einen gemeinsamen Kaffee einzukehren; und ein Süppchen zu essen. Da er allein unterwegs ist, scheint er so froh, sich mal wieder ein wenig unterhalten zu können, so dass er unsere Zeche mitbezahlt. Dankeschön. |
Bereits gegen 16 Uhr erreichen wir Sibiu und beziehen nach einer unfreiwilligen Stadtrundfahrt und kurzer Suche unser mitten in der Fußgängerzone auf dem Marktplatz gelegenes Zimmer im Hotel Weidner.
Das Doppelzimmer mit Frühstück kostet 49,50 €; nicht billig, aber sehr schön. |