Nach knapp 5 Tagen zuhause und diversen Telefonaten ist klar, dass das Mopped in Frankreich repariert wird, ich mit dem Zug wieder runter fahre und das Mopped selbst abhole... Freitag gegen 14:00 Uhr stehe also ich in der Werkstatt, zahle die 135 € Reparaturkosten, nehme mein Moped in Empfang, ziehe mich in der prallen Sonne um und verstaue mein Gepäck...
Tag 11: Von Tarascon sur Rhone nach Gap
215 km - 4:15 Stunden Fahrtzeit - 5:00 Stunden unterwegs
So starte ich bei wunderbarem Wetter und 27 °C noch vor 14:30 Uhr in Tarascon und folge dem Navi über "kurvenreiche Strecke" über Sisteron bis nach Gap, wo ich nach kurzer Suche das Hotel La Cloche mitten in der Innenstadt finde.
Ich lasse mir ein Einzelzimmer für 47 € zeigen; recht klein, sauber aber für französische Verhältnisse ok, so dass ich beschließe, zu bleiben. |
In einem kleinen Restaurant probiere ich eine lokale Spezialität, deren Namen ich vergessen habe, bestehend aus Kartoffeln, Zwiebeln, Speck, Creme Fraîche, überbacken mit einem würzigen Käse, einem Gratin nicht unähnlich und einem grünen Salat. Dazu einen kühlen Rose und Wasser.
Ein Dessert passt nicht mehr, aber ein Café muss noch sein. Lecker. |
Nun erst mal ein großes Bière pression für stolze 5,20 €, bevor ich mein Gepäck in den dritten Stock bugsiere.
Einen Mopedparkplatz hat das Hotel leider nicht; und da am nächsten Morgen direkt vor dem Hotel Markt sein wird, muss ich das Moped noch vor der gegenüber liegenden Polizeistation abstellen. Schnell springe ich unter die Dusche, bevor ich mich bei noch immer angenehmen 24 °C zum Abendessen auf den Weg mache. |
Tag 12: Von Gap nach Termignon
280 km - 5 Pässe - 5:30 Stunden Fahrtzeit - 8:00 Stunden unterwegs
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Das sollte eine gute Stunde dauern und ist dann ein guter Ort und eine gute Zeit, das französische Frühstück, bestehend aus einem Grand Café Crème und einem Croissant, zu sich zu nehmen.
Anschließend mache ich einen kurzen Spaziergang durch das Städtchen und, es ist ja Samstag, wieder über einen schönen Wochenmarkt. |
Ein Stück Route des Grandes Alpes:
Hinter Barcelonette geht's dann auch gleich los mit den Pässen:
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Mit ein wenig mehr Zeit könnte man hier auch eine schöne Rundtour fahren:
Eine pässereiche Rundtour ausgehend von St. Jean de Maurienne, die zunächst Richtung Südwesten über den weitgehend unbekannten Col du Mollard (1698 Meter) führt, sodann via D926 die Pässe Croix de Fer und Glandon erobert, weiter über Allemond nach Le Bourg d'Oissan geht mit Abstecher nach Alpe d'Huez. Über den Col du Lautaret geht es hinauf zum Galibier, den Abschluss bildet dann der Col du Télégraphe retour nach St. Jean de Maurienne. 200 Kilometer und 7 Pässe sowie satte 6000 Höhenmeter. |
Oben auf dem Galibier waren es gerade einmal schattige 4 °C und ein so stürmischer Wind, dass das Moped neben mir beinahe umgeblasen wurde und dann auf meinem gelandet wäre. Glücklicherweise war die Sozia zur Stelle und konnte sichern... Der eine oder andere ist auch hinter seinen Handschuhen her gerannt ;-)
Nach dem Fotostopp waren die Finger hübsch kalt, so dass die Heizgriffe auf Stufe 2 erst mal wieder für Wohlbehagen sorgen durften; wie auch die 20 - 25 °C im Tal... Ich hatte bereits gestern Abend für die Gegend um Lanslebourg bei bookings.com nach einem Hotel gesucht, bin aber nicht wirklich fündig geworden, bzw. das was ich gefunden hatte, stellt sich in Natura als nicht wirklich annehmbar dar. Also halte ich auf der D1006 ab ca. 17:00 Uhr nach Hotels Ausschau und tatsächlich ist gleich der erste Versuch ein Treffer. Das Hotel La Turra in Termignon: Die Übernachtung (ohne Frühstück) soll zwar stolze 55 € kosten, aber mit Halbpension gibt's das Zimmer dann für 62 €. Also gebongt, eingecheckt und ein Feierabend-Bierchen in der Sonne genossen. Der Tag klingt nun ruhig mit einem kleinen Spaziergang durch das nicht wirklich schöne Termignon, dem Abendessen (Baguette mit einer leckeren Thunfisch-Creme, Hühnchen mit Reis, Salat und einer Creme Brulee als Nachtisch, dazu ein Rose und ein Cafè) und der Planung der weiteren Reise aus. |
Tag 13: Von Termignon nach Pontalier
410 km - 10 Pässe - 8:30 Stunden Fahrtzeit - 10:15 Stunden unterwegs
Damit ich um 9 Uhr anlassen kann, sitze ich bereits gegen 8:15 Uhr als Zweiter beim in der Halbpension enthaltenen, für französische Verhältnisse recht soliden Frühstücksbuffet; schließlich habe ich heute noch eine größere Etappe vor mir...
Trotzdem entschließe ich mich, gleich zu Beginn einen kleinen Abstecher in Gegenrichtung nach Italien zu machen um den Col du Mont Cenis (2081 m) nicht zu verpassen. Eine weise Entscheidung; landschaftlich und fahr-technisch sehr empfehlenswert, auch wenn ich nur den nördlichen Teil befahre. |
Zurück auf der eigentlichen Route schließt sich gleich der Col de l'Iseran an, der mit 2770 m Höhe der höchste überfahrbare Gebirgspass der Alpen ist. (Der Col de la Bonette erreicht seine 2802 m nur durch einen Trick, der nicht zum eigentlichen Pass gehört.)
Hier oben zeigt das Thermometer nur noch 3 °C. Von der Passhöhe geht eine kleine Stichstrasse ab ins Skigebiet Espace Killy, wo auch Ende Juni noch zahlreiche Skifahrer unterwegs sind. |
Am Ende des Col des l'Iseran verlasse ich die D902 und biege über die D84 ab auf den Col du Petit Saint Bernard. Da mich der kleine Sankt Bernhard aber zu weit vom Weg abbringt, bleibt nur Zeit für die Serpentinen der Südseite, bevor ich beim Örtchen Bourg-Saint-Maurice nach Norden auf die D902 abbiege.
Auf diesem Weg lerne ich den Cormet de Roselend (1968 m), einen wunderschönen, abwechslungsreichen Pass kennen, von dem ich bislang noch nichts gehört hatte. Unmittelbar hinter dem Lax Roselend schließt sich der Col de Méraillet (1605 m) an. Folgt man nun der D218B liegt noch der Col des Saisies (1650 m) auf der Route. Weiter geht's nach Norden auf der D909 über den Col des Aravis (1486 m) und den unaufälligen Col de St.-Jean-de-Sixt (956 m) und die Borne-Schlucht. |
Nach diesen 8 ist dann vorerst einmal Schluss mit Pässen; das nächste Etappenziel lautet Genf. Ich wusste gar nicht, dass die Schweiz bzw. Genf so hässlich sein kann, wenn man von Süden herkommt. Also mache ich nur den obligaten Fotostopp an der Fontäne und verlasse die Schweiz sogleich wieder nach Norden ins französische Jura. Gleich hinter Gex fahre ich schon über den ersten Pass im Jura, den Col de la Faucille (1323 m) und anschließend noch über den Col de Jougne (1008 m).
Dummerweise wird es nun langsam spät und für mich überraschend, bin ich immer mal wieder in der Schweiz... Und damit oberhalb meines Budgets für die Übernachtung. Bis ich endlich in einen etwas größeren französischem Ort finde, um nach einem Hotel zu suchen, ist es schon nach 19 Uhr... Ein freundlicher Passant weist mir den Weg zu einem angeblich empfehlenswerten Hotel. Leider geschlossen, wie auch einige andere, oder ausgebucht; wohl wegen des Straßen-Musik-Festes in Pontalier.
Da ich aber langsam auf dem Zahnfleisch gehe, entschließe ich mich, mal ein F1-Hotel auszuprobieren.
Eine Garage mit Bett und Waschbecken. Klo und Dusche in einer Kabine auf dem Gang. Und das Ganze dann für 35 €. Um eine hoffentlich einmalige Erfahrung reicher...
Dummerweise wird es nun langsam spät und für mich überraschend, bin ich immer mal wieder in der Schweiz... Und damit oberhalb meines Budgets für die Übernachtung. Bis ich endlich in einen etwas größeren französischem Ort finde, um nach einem Hotel zu suchen, ist es schon nach 19 Uhr... Ein freundlicher Passant weist mir den Weg zu einem angeblich empfehlenswerten Hotel. Leider geschlossen, wie auch einige andere, oder ausgebucht; wohl wegen des Straßen-Musik-Festes in Pontalier.
Da ich aber langsam auf dem Zahnfleisch gehe, entschließe ich mich, mal ein F1-Hotel auszuprobieren.
Eine Garage mit Bett und Waschbecken. Klo und Dusche in einer Kabine auf dem Gang. Und das Ganze dann für 35 €. Um eine hoffentlich einmalige Erfahrung reicher...
Tag 14: Von Pontalier nach Hause
725 km - 10:30 Stunden Fahrtzeit - 12:45 Stunden unterwegs
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Ziemlich unspektakulär geht es weiter nach Norden bis hinter Belfort, ehe es dann mit dem Col du Ballon d'Alsace doch wieder nett und bergig wird. Kurz darauf schließt sich der Col du Hundsrück an. Gefolgt vom Le Grand Ballon, Col du Haag und Col du Moorfield. Weiter geht's über den Col du Hahnenbrunnen. Nun ein kleines Stück des Col de la Schlucht und weiter über die D61 nach Norden, den Col du Calvaire touchieren und den Col du Louschbach überqueren. Den Abschluss bilden dann Col du Pré des Raves, Col des Bagenelles und Col de St-Marie. Im Großen und Ganzen handelt es sich bei dieser Strecke um die bekannte Route de Crêtes.
Auf dem Col du Bonhomme gibt's die bei bookings.com mit 8.0 bewertete Unterkunft Auberge du Col du Bonhomme. Könnte man ja vielleicht mal als Basislager nehmen...
Oder das an der selben Kreuzung liegende Relais Vosges Alsace, angeblich mit Zimmern ab 42 €, was aber nur mit 7.3 bewertet wird. |
Eigentlich hatte ich geplant, in der Gegend von Zweibrücken noch einmal zu übernachten. Aber nach dem Hotel-Desaster von gestern entschließe ich mich spontan, die verbleibenden 300 km dann doch noch heute über die ungeliebte Autobahn abzuspulen. Naja, leider ab Zweibrücken in strömendem Regen und bei einstelligen Temperaturen. Gegen 22:00 stehe ich dann zu hause unter der Dusche...
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